Die historische Spurensuche in Grundriss-Mustern beschäftigt mich in meinem soeben in der ›Zeitschrift für ästhetische Bildung‹ veröffentlichten Text über das Loslassen von Anstalten und das Heimkommen in Schulen ebenso, wie die Frage, die mir immer wieder gestellt wird: ›Wie sollen wir nun heutige Schulen für morgen zukunftstauglich planen?‹
Zum einem will ich mit einem Streifzug durch 250 Jahre Schul-Grundrisse in drei Zeichnungen vier wesentliche Codes für tragende mentale Konzepte festmachen, die ich als lebendigen Einraum, gleichförmige Gangschule, neutrale Flächenschule und lebendiges Raumgefüge formuliere und vorschlage. Ich danke den DKV-Architekten aus den Niederlanden für die Inspiration zu den Skizzen. Diese Verdichtung soll uns unterstützen, wichtige historische Entwicklungslinien klarer zu sehen. Nebenbei lade ich alle ein, mit mir auch noch mit zu schmunzeln über die verblüffende Aktualität von rund 40 Jahre alten Zitaten zum Schulbau aus der Zeit um 1970.
Zum anderen habe ich KEINE Antwort auf die Frage nach den aktuellsten Schulbau-Rezepten. Ich entnehme aus meinem Text: »Unser Gebot der Stunde besteht im Loslassen von Rezepten und im Vertrauen auf Kooperationen. Im gemeinsam Dialog werden bestmögliche und hochangemessene Lösungen für jeden Ort und jede Schulgemeinschaft entstehen, schlicht weil die Lösungen vor Ort (Kommune), von außen (Praxis) und von unten (Zivilgesellschaft) beides integrieren können: Expertise und Erfahrung. Von beidem haben wir genug. Was wir noch nicht haben, ist eine Balance zwischen beiden. Diese gilt es im Umbauprozess des Regelwerks zur Schulbauproduktion anzusteuern und Strategien zu ihrem Erreichen zu implementieren.«
Der Text wurde in der ›Zeitschrift für ästhetische Bildung‹ © 2009-2013 (ISSN 1868-5099) in der Nummer 1 des sechsten Jahrgangs mit dem Titel ›Schularchitektur und ästhetische Bildung‹ unter http://zaeb.net veröffentlicht und ist direkt unter http://zaeb.net/index.php/zaeb/article/view/78/73 nachzuschlagen. Mein Dank gilt Gundel Mattenklott und Constanze Rora. Auch hier ist der Text als Download abrufbar. Ich wünsche viel Anregung beim Lesen.