Ingeborg Bachmann hat 1960 in einem Brief an Paul Celan gehofft, dass »… das Gute gut bleibt und das andere gut wird.« Die Übereinstimmung ist derart präzise, dass ich dieses Zitat meinem Artikel über Partizipation im Schulbau vorangestellt habe. Schon Ende September 2012 hatte ich meinen Beitrag für die März/April-Ausgabe 2013 der Zeitschrift ›Erziehung & Unterricht‹ (Seite 318) mit dem Titel ›BILDEN. MACHEN. BLÜHEN.‹ fertig geschrieben vor mir liegen. Hier nun die vorangestellte Zusammenfassung und das Download des Gesamttextes auf schulRAUMkultur. Mein Dank gilt Josefa Widmann, der Koordinatorin der Ausgabe, für ihr Vertrauen in einen ›Newcomer‹ wie mich.
»Die ehemalige ‚Anstalt‘ Schule muss sich angesichts des Paradigmenwechsels in der Pädagogik, der Ratifizierung der Inklusionskonvention und dem Ausbau der Ganztagesbetreuung zu einem differenziert gebrauchsfähigen und atmosphärisch hochwertigen Lebens- und Lernraum für Kinder und Jugendliche wandeln. Schulbauten spielen eine bedeutende Mehrfachrolle als Lernräume der Kinder, als öffentliche Räume in der Kommune und als Vorbilder der Baukultur. Sie sollten schon in der Phase der Projektentwicklung, in der die wesentlichen pädagogisch-räumlichen Entscheidungen getroffen werden, als Fallbeispiele für lebenslanges Lernen aller Beteiligten erkannt werden. Die partizipative Arbeit am Atmosphärischen ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg, weil alle – Laien wie Profis – nur den einen, den intuitiven gefühlsmäßigen Zugang dazu haben.
Die Mitbestimmung im Schulbau wird dazu beitragen, mit den Ressourcen unseres Landes zukunftsfähig umzugehen. Alle Beteiligten dürfen in diesem Zusammenhang entsprechende Hausaufgaben erledigen. ArchitektInnen müssen lernen, ihren Kunden zuzuhören und ihre eigene Arbeit verständlich zu vermitteln. Bildungs- und Hochbaubeamte sollten versuchen, ihre Vorbehalte zu überwinden und die Kultur des Ermöglichens der des Vorschreibens vorzuziehen. PädagogInnen und SchülerInnen sind aufgefordert, Räume im Alltag bewusster wahrzunehmen, diese auch mitzugestalten und empfindsamer für Atmosphären zu werden.«